Kasperletheater
ein Text von Bernd Albert 5_2025

Der Jäger, der Wolf und das Rotkäppchen, dazu noch eine ältere Dame und eine Königin, so stand das Kapserletheather vor mir auf der Fensterbank unseres Ferienhauses in Schweden. Die Darsteller gruppierten sich in einem alten Schubladenschränkchen, welches mit Mehl, Nudeln, Zucker, … beschriftet war.
Beim Anblick dieses Stillebens wurde mir plötzlich bewusst welche Wahrheiten sich dahinter verbergen:
„Mit den Nachrichten und der Politik ist es nicht viel anders als mit diesen Fingerpuppen“
Die Puppen tanzen nicht nur für unsere Belustigung sondern um unsere Aufmerksamkeit zu fesseln, unser Bewusstsein einzuschränken und den Focus auf die fortwährenden dualistischen Konflikte und auf Rohstoffe zu lenken. Die Hände, die diese Puppen führen, wissen lange vor dem Publikum welche Handlung sie aufführen, welche Stereotypen sie den gespannten Zuschauern präsentieren.
Der Zuschauer hat dabei seine eigenen Gefühle, Wahrheiten und Überzeugungen die er phantasievoll in seinem Inneren der Geschichte beifügt. Die an sich leblosen Puppen werden in der Phantasie zu realen Akteuren. Mit den Emotionen verflechten sie sich im Geist zu einer realen Welt. Die Puppen werden beim Kasperletheater angefeuert, Ablehnung schreit gegen den bösen Wolf, Spannung wird erzeugt, der Held wird angefeuert, Hoffnung und dann eine gutes Ende, … das Gute hat gesiegt.
Das bringt mich gedanklich zum Theater in den „Leitmedien“ und ich werde das Gefühl nicht los, dass die Story längst geschrieben ist, bevor sie uns vorgeführt wir. Längst sind hinter den Kulissen die Rollen abgesprochen: Wer macht den Wolf? Wer ist heute Rotkäppchen? Wer rettet anschliessend die Welt? Dazu noch die Rohstoffe, wie im Stilleben auf unserer Fensterbank und das Publikum ist gefesselt vor den Bildschirmen, der Zeitung und in Social Media.
Im Theater möchte man mit dieser Kunst die Emotionen wecken und die Menschen geistig anregen. In der Realität der Medien-Wahrheit, geht es im Hintergrund aber darum, die Reaktionen des Volkes voraus zu sehen. Brot und Spiele, das wussten schon die Römer, damit „kommt man, sieht und siegt“. Man kontrolliert mit Stereotypen die Masse, um Handlungen und Kaufverhalten vorherzusehen und gezielt zu beeinflussen.
Was im Theater die Regisseure sind, sind in der Realität die Konzerne und Banken und ihre PolitikMarionetten. Black Rock betreibt zum Beispiel das „Aladdin-Netzwerk“ welches aus großen Datenmengen, wie etwa Konsumverhalten und makroökonomischen Faktoren, Aktienkurse vorhersagen kann.
„Krieg oder Frieden, Gesundheit oder Krankheit, solchen emotionslosen System sind unser Gefühle nur relevant zur Konsumvorhersage. „
Während wir mit Doom-Scrolling oder Zapping (anhaltender Konsum negativer Nachrichten) in den Medien beschäftigt sind, werden unsere Körper von Cortisol überschwemmt. Unsere Seelen leiden unter der fortwährenden Panik und Angst in der Berichterstattung aber hinter den Kulissen werden Geschäfte gemacht. Krieg oder Frieden, verdient wird an Beidem.
Da hilft bei vielen Menschen nur der aktuelle Sport und die neue Serie zum Runterkommen. Fortwährend geht es dabei aber auch hier fast ausschließlich um Wettbewerb und Kampf.
Die Vereinzelung ist dabei, nach meiner Auffassung, zentraler Bestandteil, denn Menschen die vereinzelt sind, lassen sich noch besser steuern. Der gemeinsame Gedanke taucht erst auf, wenn die Masse für Krieg mobilisiert werden soll. So konnten wir in den letzten Jahren hören: „Gemeinsam gegen Corona“ , „Gemeinsam gegen den Klimawandel“ und dann „Gemeinsam gegen Russland“.
Damit wurde, und wird, quasi Geld gedruckt: mit Impfungen, Masken, Plexiglas-Scheiben, Desinfektionsmittel, … neuen Kühlschränken, neuen Heizungen, neuen Autos, Solarmodulen, Windrädern, … Panzern, Raketen, Sicherheitstechnik ,Überwachungskameras, … und letztlich wird auch wieder verdient am Wiederaufbau dessen, was man zerbombt hat. Den Wolf dabei, spielte das böse „CoronaVirus“, das böseböse CO2, der böse Russe …
Man könnte diese Gedanken sicher noch ewig weiter verfolgen und präzisieren, doch dazu, möchte ich sie liebe Leser, einladen die Gedanken fortzuführen. Geht nach draussen und trefft Menschen in der Realität, legt das Handy weg, macht den Fernseher aus und trefft Menschen aus Fleisch und Blut und diskutiert, philosophiert.
Gemeinsamkeit stärkt das Immunsystem 🙂 Die Demokratie lebt von persönlichen Diskussionen, die auf Respekt und echtem Zuhören und Verständnis beruhen. Die Stereotype und Feindbilder, die uns oft vermittelt werden sollen, lassen sich aufbrechen wenn man hinter die Kulissen blickt, und vorsichtig Samen säht. Gemeinsam aufstehen FÜR Frieden, Selbstbestimmung, Demokratie, …
Wer hinter die Kulissen schauen kann, ist erwachsen und selbstbestimmt geworden und doch kann man auch als Erwachsener für gewisse Momente wieder Kind sein und einem Theater zuschauen, mitfiebern, Rollen imaginieren…
Wer spielt heute das Rotkäppchen? Wer ist der Wolf?
