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neuLand – ReiseFlucht Podcast 5.8.21 Gedanken und Dorfpioniere

neuLand – ReiseFlucht Podcast 5-8-2021 Anika Albert – Teil 1 Gedanken und Dorfpioniere -Wildgänse und Psychokrieg
neuLand – ReiseFlucht Podcast 5-8-2021 Anika Albert – Gedanken und Dorfpioniere Teil 2 Dorfpioniere

Teil1: Wildgänse und der Psychokrieg

Seid Alle herzlich gegrüßt:-) Es ist sehr viele passiert in den letzten Wochen.
In meinem Kopf schwirren die Gedanken umher, sehr beschleunigt wie in einer Achterbahn. Ich bin müde, erschöpft und weiß manchmal einfach nicht weiter. Sollen wir uns hier niederlassen, wieder immobil werden, ist nicht die Mobilität gerade jetzt eine große Chance, ist eine schwedische Schule, die Rückkehr in ein weiteres staatliches System eine gute Entscheidung für unseren Sohn. Über die Schulen hier im Land haben wir sehr viel Gutes gehört, es schaudert mich jedoch, denke ich an die Schule in Deutschland zurück. Unsere Heimatstadt hat unseren Sohn nun in die erste Klasse aufgenommen. Liebe Nachbarn kümmern sich um die Post und Freunde haben uns Diese auf ihrem Sommerurlaub mitgebracht.
Ich habe die Material und Bücherliste der Schule durchgesehen und mich überkam ein Ohnmachtsgefühl. Wozu braucht ein junger Mensch so viel Literatur für Deutsch und Mathematik? Unser Sohn lernt immer wieder im täglichen Geschehen diverse Buchstaben, er hat angefangen zu lesen und ist sehr wissbegierig. Beim Einkaufen haben wir mit Bargeld und Zahlen zu tun, hier lernt er das rechnen direkt in der Praxis. Vielleicht kennt ihr dieses Gefühl und möchtet uns hierzu etwas in den Kommentaren hinterlassen.

Es beschäftigt mich sehr, das der Herbst und Winter immer näher rückt näher und ich frage mich wo wir wohl in der kalten Jahreszeit sein werden? Einen Stromanschluss zu haben um im Bus gut einheizen zu können wäre klar von Vorteil. Immer wieder muss ich denken, dass wir das große Glück haben nicht mehr angebunden zu sein. Wir haben Rücklagen und damit die Möglichkeiten fliehen zu können, eine Flucht muss man sich auch leisten können. Viele Menschen hegen den Wunsch aber sind durch Job und häufig auch Kredite so angebunden, dass das „Pflöcke losreißen“ gar unmöglich erscheint.

Die Zweifel und Ängste die in mir aufsteigen, muss ich ebenso lernen, zulassen wie Freude und Heiterkeit. Von Natur aus würde ich mich als recht fröhlichen und positiven Menschen bezeichnen, der anpackt und zielgerichtet arbeitet. Die Ereignisse der letzten Jahre haben mich jedoch sehr nachdenklich und traurig gestimmt. Mein zielgerichteter Arbeitseifer schlummert derzeit auf Eis und ich fange an mich selbst von dieser Seite kennenzulernen.

Ich spüre in mir einen großen Schmerz. Eine tiefe Traurigkeit ist Teil von mir, die nicht nur ich, sondern auch Generationen vor mir erlebt haben. Krieg und Verfolgung kannten wir bisher nur aus Erzählungen von Grosseltern. Die Realität holt mich ein. Wir sind geflüchtet vor einer übergriffigen Regierung und übergriffigen Mitmenschen. Ich sitze hier im Wohnmobil und spüre auf einmal ganz bewusst und deutlich was gerade passiert auf unserer Erde, in unserer Heimat.

Ich stelle mir vor, wie ich, wie eine Wildgans die Welt aus einem anderen Blickwinkel mit Abstand zur Erde beobachte.

Es findet in meinen Augen gerade ein Psychokrieg statt. „Psichi“ bedeutet auf Griechisch „Seele“. Ein Krieg der den Seelen der Menschen großen Schaden zufügt. Die Menschen werden bewusst mit einem Massnahmen-Terror mürbe gemacht um vermeintliche Freiheiten wieder zu finden die unterm Strich nicht mehr existieren oder auch fast unmerklich abgebaut werden.
Ich muss an meine Großmutter denken die von jüdischen verfolgten Menschen einen funkelnden Ring geschenkt bekommen hat, zur Belohnung dass sie die Menschen vor dem damaligen Regime versteckt hielt. Wann werden wir uns vor Impftrupps verstecken müssen?

Ich frage mich wohin dies alles führen wird und welchen Preis unsere Gesellschaft und vor allen unsere Kinder dafür bezahlen werden?

Die Wildgans in mir fliegt über alles hinweg und denkt bei sich, während der Flügelschläge, dass ein wenig Abstand zu allem nicht schaden kann.

Viele Menschen erkennen die Gefahr noch nicht, geben Verantwortung ab und üben blindes Vertrauen. Sie wollen ihr altes Leben, ihre Lebensfreude zurück und hoffen dass Mutti Merkel und Vater Staat wieder „Lockerung“ geben werden. Die Freiheit wird es aber erst wieder geben wenn Menschen endlich zu Erwachsenen werden und Verantwortung übernehmen. Anstatt diese Verantwortung ständig nach „Oben“ und an vermeintliche „Experten“ abzugeben müssen wir uns abnabeln. In der Sicherheit stirbt die Freiheit.

Es ist an der Zeit genau in sich hinein zu spüren und zu fühlen was all die Ereignisse bei einem verursachen. Ich lerne gerade, dass es wichtig ist seine Traurigkeit zuzulassen. Ich war immer ganz gut darin negative Ereignisse zu verdrängen, denn es lebt sich leichter und unbeschwerter.
Die ganze Grübelei was uns noch alles bevorstehen wird und wie sich die Welt in den nächsten Jahren verändern wird zermürbt und schwächt den Körper und Geist. Wir müssen uns mit positiven Erlebnissen umgeben und unser Leben mit guten Gedanken, neuen und kreativen Lösungen selbst und eigenverantwortlich gestalten.
Um aus seinem eigenen Gedankenkarussell auszubrechen ist es wichtig sich mit Menschen zu vernetzten. Der Austausch hilft mir sehr, denn ich spüre dass wir nicht alleine sind mit unserer Wahrnehmung. Es ist sehr hilfreich auf neue und zunächst fremde Menschen zuzugehen, das Gespräch zu suchen und sich offen zu unterhalten.

Eine sehr beflügelnde Idee die mit vielen Menschen in den letzten Monaten heranreifte nimmt gerade Gestalt an und so fuhren wir wieder in den Süden Schwedens zu einem langen ersehnten Treffen in das Örtchen Älmhult, die Geburtsstadt von Ikea. 

Teil2: Dorfpioniere

Wir gründen ein neues Dorf, lautet das Motto unserer Gruppe. Seit fast drei Monaten beschäftigen wir uns mit dieser Fragestellung. „raufender Habicht“ so nennt sich der Gründer der „Dorfpioniere Gruppe“ bei Telegramm hat den Wunsch mit Gleichgesinnten Menschen einen Ort der Begegnung, eine autarke Dorfgemeinschaft zu gründen. Viele Interessierte haben sich der Gruppe in den letzten Monaten angeschlossen und ihre Ideen und Vorstellungen eingebracht. Die Gruppe gibt uns Halt und verhilft uns zum gegenseitigen Austausch. Um uns nicht nur virtuell zu schreiben trafen wir uns endlich im richtigen Leben, auf dem schönen Campingplatz am See nahe Älmhult. Es kamen viel mehr Menschen als gedacht. Rund 10 Familien mit vielen Kindern die sich über drei Tage zusammensetzten um sich zu beschnuppern, kennenzulernen und um neue Freundschaften zu entwickeln.
Das wichtigste in der jetzigen Zeit ist es, im realen Leben Menschen zu treffen, sich auszutauschen, Kontakte herzustellen und Adressen auszutauschen. Einfach festzustellen dass man nicht mit seinen Gedanken und seinem Vorhaben das Land zu verlassen, aus der Heimat zu flüchten alleine ist.

Ich war überwältigt von all diesen Menschen mit all ihren Schicksalen, ihren Bedürfnissen auch ihrem mutigen Weg in ein neues Land hinein gespült zu werden.
Um nur einige wenige Beispiele zu nennen. Ich möchte euch hier 5 Beispiele von Familien in Not nennen:

  1. Eine Familie die wir kennenlernen durften mit vier kleinen Kindern zieht in ein kleines Mietshaus in Schweden. Sie verlassen ihr schönes grosses Haus mit Garten um ihre Kinder und sich vor der drohenden Impfpflicht, der übergriffigen Schule und den mobbenden Mitmenschen zu schützen. In einem Staat weiter zu leben in dem Menschen, die sich keinen medizinischen Zwangsmaßnahmen unterwerfen wollen, nun als Außenseiter und Menschen zweiter Klasse behandelt werden, macht für sie keinen Sinn mehr. Sie haben auch alle grosse Sorgen vor einer totalitären Gesundheitsdiktatur.

2.Eine andere Familie aus er Gruppe mietet sich zunächst für ein Jahr ein, ihr Mann kann im HeimBüro arbeiten, sie ist derzeit freigestellt. Sie verlassen ihren großen-Familienzusammenhalt um auch ihre Kinder, welche unerträgliches Mobbing in der Schule, Ausschluss aus der Schulgemeinschaft, Ausgrenzung von Freunden erlebt haben, in Sicherheit zu bringen. Ein Schulbesuch in Deutschland kommt auch für sie nicht mehr in Frage unter diesen Bedingungen.

3.Bei einer weiteren Familie arbeiten beide als Sozialpädagogen in der Schule. Sie stehen allein da mit ihrer Haltung und kommen gegen den Schulapparat nicht an. Nicht einmal im Sportunterricht, beim Weitsprung im Freien war es möglich die Schüler von der Maske zu befreien berichten sie. Sie müssen sich Sätze wie “diese Diskussion wird nicht geführt” anhören und viele andere Menschen unwürdige Sätze….

5.Eine andere Frau berichtete uns von ihrer Zeit als Lehrerin. Sie ist die einzige mit Maskenattest. Sie fürchtet sich wieder an ihre Schule zurück zu kehren, da sie bereits von fast allen gemieden bzw. argwöhnisch beäugt wird und die Rektorin grossen Druck ausübt. Auch Sie ist mit ihrem Mann regelrecht auf der Flucht.
Wir alle suchen nach einer Lösung, nach einer kreativen friedlichen und gemeinschaftlichen Lösung.

5.Eine weitere Familie mit kleinen Kindern kurz vor der Einschulung, er Zeitsoldat und ständig in Gewissenskonflikten suchen auch nach einem Ausweg. Sie waren noch nie in Schweden, mieteten sich einen Camper und erkundeten das Land. 

6.Andere Familien können noch nicht das Land verlassen, kamen jedoch extra zum Treffen. Sie warten ab und würden dann auch getrennt voneinander hierher kommen um sich und ihre Kinder zu schützen.

Manchmal denke ich wirklich wir befinden uns im Film die „Truemanshow“ irgendwann segeln wir an das Ende der Filmkulisse und bemerken dass wir in einer scheinbaren Realität, einer Matrix lebten.

Wir merken dass die Gemeinschaft uns stärkt und dass der Gedanke eines Dorfes sich gut anfühlt. Ich glaube wir können alle voneinander profitieren, denn jeder von uns hat andere Stärken und Schwächen. Eine Gemeinschaft fühlt sich sicher und vertraut an. Wie wir diese Ideen nun in die Tat umsetzen können ist eine Herausforderung aber ich denke gut Ding will Weile haben. Wir haben uns alle mit Schweden ein Land herausgesucht von dem wir hoffen dass die Demokratie stärker sein wird als in anderen Nationen, stärker als der Druck der Lobbyisten und deren Unterwanderungen.

Vielleicht sind die Schweden deshalb so gefühlt entspannt da ihre Vorfahren in der jüngeren Vergangenheit keine Kriege erleben mussten. Bei unserer Dorfpioniere Gruppe tummeln sich Menschen aus unterschiedlichen Nationen. Aus Kasachstan aus Polen und Deutschland. Einige ehemalige ostdeutsche Familien sehen starke Parallelen zur DDR und dem kommunistischen Regime der Stasi. Alle haben wir Flucht und Krieg direkt oder indirekt durch unsere Vorfahren miterlebt. Vielleicht ist das auch ein Grund warum wir uns hier in Schweden treffen. Um dieser Gefahr zu entkommen.
Der Anfang ist gemacht, wir haben uns im richtigen Leben kennen gelernt und ich bin so überwältigt von diesen Tagen das ich erst einmal wieder Kraft tanken muss um all die Energien zu verarbeiten. Es wäre großartig gewesen hier alle Teilnehmer zu ihren Beweggründen mit einem Interview zu befragen doch leider ließ dies ist die Zeit nicht zu.

Bernd hat sich vor seiner Abreise zur BerlinDemo mit „raufender Habicht“ dem Initiator der Gruppe vor seinem Zelt getroffen und bei einem kleinen Lagerfeuer ein Interview für euch aufgenommen welches wir im nächsten Posting online stellen werden. Es grüßt euch alle recht herzlich eure Anika mit Familie

Die folgende Bildergalerie zeigt euch das Freilichtmuseum „Råshult Linnéstugan“ bei Älmhult was thematisch sehr gut zu einer Dorfgründung passt, die möglichst autarke Versorgung und naturnahes Leben fördern soll 🙂

https://linnesrashult.se/index.cfm?pg=11

4 Comments

  • Eugen Demmer

    Hallo Bernd, Deine Gedanken könnten die meinen sein, Wort für Wort. Um es kurz zu sagen, ich denke und fühle genauso. Auch wir, meine Frau, unsere zwei Kinder und ich denken angestrengt darüber nach, wie wir ein solchen Schritt machen können. Ich bin in vielerlei Hinsicht in dem Ort in dem wir zur Zeit in Deutschland leben eingebunden, Eigenheim, Praxis als Arzt, Kredite etc. Doch was bedeutet das alles noch, wenn wir unter den wahrscheinlich bevor stehenden Zwangsmaßnahmen leben müssten? Daher gibt es wahrscheinlich keine Alternative, als „das Weite zu suchen“. Auch wir sind zur Zeit noch in Schweden, müssen aber übermorgen zurück nach Deutschland.
    Grüße eines Gleichgesinnten

    • admin

      Lieber Eugen,
      herzlichen Dank für Deine Rückmeldung, die sozialen Kontakte sind derzeit das mit Abstand beste Mittel den Kummer den uns unsere hörigen Mitmenschen antun auszuhalten. Wir freuen uns jederzeit über Austausch mit euch und auch wenn Ihr wieder einmal nach Schweden kommt oder wenn ihr auswandern wollt, schreibt uns bitte 😉
      Wir fühlen persönlich bereits schin lange dass wir einer größeren Veränderung gegenüberstehen. Das Loslassen hat aber seine Zeit gebraucht… „Wer loslässt hat zwei Hände frei“ dieses Buch hat mich inspiriert Stück für Stück die Seile loszuschneiden die uns unbeweglich haben werden lassen.
      Wir wünschen euch Mut und Zuversicht eueren Weg durch diesen Wahnsinn zu finden!
      Mit demokratisch freiheitlichen Grüssen, Bernd

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