Bernd Albert,  Thougts - Gedanken

„der Teich kippt am Dornröschenschloss“ neuLand 13

  • Gedanken BA 18.06.2021

Gerade hat mir unser provisorischer „Hausmeister“ im kulTurm, ein Bild von einem toten Koi geschickt. Leider ist ihm nicht aufgefallen dass der Teich mit Algen zugewachsen ist und die Bachlaufpumpe nicht läuft . Dafür hat er aber die Wiese gemäht und regelmässig Rundgänge gemacht um das verwaiste Anwesen und den Briefkasten geleert. Zuviel wäre es selbstverständlich für ihn alles in unserer stillstehenden Firma am „Leben“ zu erhalten und zu pflegen. Einen Gärtner einzustellen, der unsere Arbeit macht, können wir wiederum auch nicht leisten, da ja seit dem Massnahmen-Wahnsinn und dem unsäglichen IFSG die Einnahmen gegen null gehen. 

An vielen Ecken wächst das ehemalige lebendige Kulturgrundstück nun zu wie ein Dornrösenschloss. Die institutionelle Gewalt gegen die Kultur wird sichtbar. Hilfe von der Stadtverwaltung Ludwigshafen ist auch nicht zu erwarten, die horrende Grundsteuer ist trotz Leerstand von über 70% und der Tatsache dass es sich um ein Kulturdenkmal handelt weiter zu zahlen. Eine Klage diesbezüglich haben wir in erster Instanz im März 2020 passend zum „Lockdown“ verloren und dann auch keine Energie und finanziellen Reserven mehr um in die notwendige Berufung zu gehen. Recht zu bekomen muss man sich in der BRD leisten können. 

Diese Leute in der Verwaltung sind an Herzlosigkeit auch im Angesicht der aktuellen Situation der Kultur nicht zu überbieten. „Die schliessen einem den „Laden“ ohne mit der Wimper zu zucken aber Steuern soll man weiterzahlen um ihren Job zu erhalten.“ denke ich bei mir. Aktuell habe ich die Ablehnung unseres Antrages auf Senkung der Grundsteuer auf dem Tisch.

Immerhin wissen wir nun wieder einmal mehr, vor wem oder was, wir geflüchtet sind. Der “Sozial“Staat nimmt uns in vielerlei Sicht die Luft zum atmen wie die Grauen Herren aus Momo und führt unsere Energie der Industrie zu wo unser LEben und Liebe in den Schornsteienen verraucht. 

„Unserem Sohn sollen diese Beamten , diese grauen Herren nicht auch noch die Luft nehmen …“ 

So ist das, wenn man flüchtet und Haus und Hof zurücklässt. Die Dinge holen einem ein , just in dem Moment wo man einmal gerade NICHT an die Vergangenheit gedacht hat und neue Wege sich am Horizont abzeichnen. Wärend der gesamten Reise frage ich mich schon, ob es eine Reise oder nicht eher eine Flucht ist. Zunehmend denke ich dass es eine Reiseflucht ist. Das alte sitzt einem  im Nacken wie ein schwerer Anhänger am PKW. Ich beschliesse es in Zukunft REISEFLUCHT zu nennen. 

Der Teich an meinem Dornröschenschloss kippt um und meine Stimmung kippt sogleich mit. Hilflos sitze ich hier im schönen SchwedenExil und kann nichts für dieses Herzprojekt Koiteich tun. Ich fühle mich hilflos, schlecht, verantwortlich oder sogar schuldig, obwohl ich darum weis, wieso ich mit meiner Familie Reissaus genommen habe. Zwangshandlungen, Sozialmobbing, Menschen einsperren, Impfnötigung , Medienzensur, Framing ,Freiheitsbeschränkungen , … 

Die Parallelen sind erschreckend. Der Teich BRD ist ebenso am kippen und hat uns die Luft zum Atmen geraubt. Zugewuchert ist das Land und die Verwaltung mit Lobbyisten-Strukturen wie mit Faden-Algen. 

Öfter denken wir während unserer Reiseflucht an Rückkehr in die vermeintliche Komfortzone, auch um Freunde wieder zu treffen. Täglich schaut man hoffnungsvoll in die Nachrichten, ob nicht endlich eine Revolution die Despoten vom Thron gestossen hat. Auf der Demo im August 2020 in Berlin hat es sich schon so angefühlt.

Ich überlege nun endlich, gezwungener Massen , zurück zu reisen um wenigstens einige Dinge wieder in Ordnung bringen zu können. „In einen umgekippten Staat zurückkehren um einen zugewucherten Garten zu befreien ein Biotop wiederzubeleben.“ Dann muss ich meine Familie aber alleine lassen. Ich bin zerrissen. 

Die Komfortzone hat sich bereits verlagert. In Schweden ist das Leben so viel ruhiger, freundlicher, entspannter… 

Morgen kommen Miet- und Kaufinteressenten in den Turm, wir haben einen Makler beauftragt der sich darum kümmert.

Was die Interessenten denken wenn sie den Dornröschenturm sehen? Offensichtlich braucht das schöne Kulturhaus neue Nutzer, neue Bewohner, neue Ideen, neues Leben. Doch wer hat aktuell Lust in diesen Zeiten ein Kulturprojekt oder gar überhaupt ein Unternehmen zu starten? Ich hoffe sehr, dass es Menschen sind die noch die Kraft dazu haben und vor allem, dass sie die Kraft haben dieser Stadtverwaltung die Zähne zu zeigen, Menschen die den Kreislauf wieder ankurbeln. Nach 20 Jahren Selbständigkeit und “kurbeln“ in Ludwigshafen haben wir , Anika und ich, diese Kraft in Anbetracht der aktuellen Ristriktionen nicht mehr. 

„Lösungsorientiertes Arbeiten“ denke ich.  Nachdem ich meinen inneren Schmerz in ein Kissen abgegeben habe, beginne ich meine Gedanken aufzuschreiben. „neuLand … Klar werden…“ Nach Deutschland reisen und den Sauerstoffmangel einige Zeit hinnehmen. Augen zu und durch, Luft anhalten … Nach Regen kommt Sonnenschein. „Change happens slowly“ hiess es einmal auf einer Managertagung in unserem Turm. „Gottes Mühlen mahlen langsam aber treffflich fein.“ beliebte meine Grossmutter zu sagen. 

Ich bete in Gedanken zur Natur und hoffe dass es bald wieder aufwärts geht, dass die Mühle weitermahlen. Ich werde sehen wann ich zurückkehren kann um vielleicht wenigstens einen kleinen Teil dazu beitragen zu können. 

Vor 20 Jahren habe ich mit 25 Jahren voller energie begonnen den kulTurm, einen damals toten Ort , einen Kriegszeugen mit Kunst und Musik zu beleben. Nun hat der Lobbyisten-Krieg der Pharma und Big-TechKonzerne, viel Freiheit und Menschlichkeit und nicht nur mein Projekt, sondern allen Orten urbane Kultur zerstört. Ich habe Hoffnung, ich kann sie nicht aufgeben, dass wir Menschen eine Erneuerung schaffen. Das Biotop Deutschland braucht neue Energie das Wasser zu klären, den Schmodder auzuspülen und die aneroben Amts-Prozesse beenden.

Das Leben, die Natur findet einen Weg!

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert